Aus Anlass des Gedenktages gegen Gewalt und Rassismus eröffnete Landtagspräsidentin Bettina Vollath Anfang Mai die große Landesausstellung zum Thema „Was der Staat von der Schule will. Bildungseinrichtungen zwischen Faschismus und Demokratie“.An der von Mag. Bettina Ramp (Maturajahrgang 1990) organisierten Ausstellung nahmen neben anderen steirischen Schulen auch vier Schülergruppen aus den Klassen 6A, 6C, 7A, 7S des BG/BORG Liebenau teil. Sie stellten auf vier Plakattafeln die Hauptepochen der mehr als 160-jährigen Liebenauer Schulgeschichte dar.Zunächst in der k. k. Monarchie die Kadettenschule, deren berühmtester Absolvent Feldmarschall Boroevic de Bojna, der „Löwe vom Isonzo“, war. Schwerpunkte waren neben militärischen Fächern Deutsch, Mathematik, Sport, aber auch Singen und Theaterspielen.Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Kadettenschule nach dem Konzept des Schulreformers Glöckel zur Bundeserziehungsanstalt (BEA) umgestaltet. Neben den Schwerpunkten Mathematik, Fremdsprachen und Sport wurden auch handwerkliche Fertigkeiten vermittelt.In der NS-Zeit konnte eine Umwandlung in eine „Napola“ verhindert werden, aus der früheren BEA wurde eine Wehrmachtsoberschule des „Waisenhauses Potsdam“.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die BEA wieder eröffnet. Die „elitäre“ Schulform vereinte hohe Leistungsanforderungen in der Schule mit der Beachtung sozialer Bedürftigkeit der Schüler.Mitte der 1970er Jahre wurde die BEA schließlich in eine Höhere Internatsschule des Bundes (HIB) und dreißig Jahre später in ein „normales“ Gymnasium umgewandelt. Die informative und sehenswerte Ausstellung ist im Landhaushof bis Juli für jedermann/jedefrau frei zugänglich. Ein Muss für alle überzeugten Liebenauer.
Quellen: Was will der Staat von der Schule? CLIO, 2018 / Schulmuseum BG/BORG Graz-Liebenau Fotos: Helmut Utri / Schulmuseum BG/BORG Graz-Liebenau / Harald Fest