In Memoriam Professor Fridolin Heinz

Anfang April 2019 verstarb Professor Magister Fridolin Heinz und wurde seinem Wunsch entsprechend in aller Stille verabschiedet. Mag. Heinz hat in der Nachfolge der „legen-dären“ Naturgeschichtelehrer Hellmuth Jüttner und Günter Lang von 1965 bis 1996 an der BEA Liebenau und der späteren HIB Biologie unterrichtet. Professor Heinz wurde 1937 in der Bergwerkstadt Jakobeny in der rumänischen Bukowina geboren. Seine Vorfahren stammen aus der Zips, einer uralten deutschen Sprachinsel südöstlich der Hohen Tatra, und waren Ende des 18. Jahrhunderts als angesehene Bergleute 500 km nach Osten gezogen, um in den neu erschlossenen Erzlagern der Bukowina ihrer privilegierten Arbeit nachzugehen.

Umsiedler auf dem Bhf. Graz- Puntigam
27.- 28.11.1940

Im Oktober 1940 okkupierte die UdSSR Teile der Bukowina. Zigtausende deutsche Siedler wurden in 111 Eisenbahntransporten zu je 500 Personen mehr oder weniger freiwillig in das Deutsche Reich „heimgeholt“. In einem dieser Züge landete mit hoher Wahrschein-lichkeit auch die Familie Heinz mit dem dreijährigen Fridolin in Graz. Das Foto zeigt einen solchen Transport  von Bukowinadeutschen am Bahnhof Puntigam bei Graz. Ob die Familie gleich in Graz in einem Lager blieb oder später zurückkehrte, ist nicht bekannt. Jedenfalls erhielt Fridolin Heinz 1951 die österreichische Staatsbürgerschaft, legte in Graz die Reifeprüfung ab und schloss das Studium der Biologie an der Universität Graz erfolgreich mit dem Lehramt ab.

Professor Heinz war ein ausgeglichener, konsequenter und gerechter Lehrer, der zu seinen Ansichten und Urteilen stand und sie auch gut zu argumentieren wusste. Faule Kompromisse oder Kuhhändel waren nicht seine Sache. Er traute seinen Schülern viel zu und verlangte auch nicht wenig. Dafür wurde er von seinen Schülern – vielleicht auch erst nach der Matura – sehr geschätzt. So mancher spätere Medizinstudent tat sich bei der großen Biologieprüfung leicht.

Liebenau 2002

Das Foto zeigt Prof. Heinz bei einem Pensionistentreffen in einer untypischen Rolle. Er, der sich selbst nie in den Vordergrund stellte, steht in der 1. Reihe als 3. von links.

Quellen:  Wikipedia: „Jakobeny“   /  <www.karl-gotsch.de/Ahnen/Jakobeny.htm> Fotos:   Bundesarchiv, Bild 121-0693 /  HIB-Jahresbericht 2002 Text:   Harald Fest

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