Maturajubiläen zum Dritten

Als Letzte der sommerlichen Klassentreffen beging die 8A-Klasse des Jahrgangs 1989 ihr 35. Jubiläum. Zu den relativ wenigen Teilnehmern am Vormittag stießen am Nachmittag noch einige dazu. Vier weitere sind im Ausland tätig und können daher nur selten anreisen. Die Schulführung verlief in einer lockeren und heiteren Atmosphäre. 

Dafür sorgte nicht zuletzt der Schauspieler und Kabarettist Janos Mischuretz, dessen Nestroydarstel-lungen im Sensenwerk Deutsch-Feistritz ein Geheimtipp sind. Bild 1 zeigt die Gruppe mit ihm in der Mitte auf der brandneuen Freitreppe vom Schulgebäude in den Park. In ihrer ehemaligen Klasse – vor 1984 war das der Physik-Chemie-Saal mit

ansteigenden Sitzreihen – genossen die Jubilare dann eine entspannte „Mathematikstunde“ (Bild 2), ganz im Gegensatz zu seinerzeit. Vor dem Abschluss in der Bluebox gab es noch einen ausführlichen Besuch in den hübschen Internatsräumen des IG 1 und im Schulmuseum; siehe Bild 3: rechts der Beginn der Liebenauer Schulgeschichte (Schloss Liebenau),

links die aktuellen Partnerschulen in Europa. Alexander Streussnig (links im karierten Hemd) hat eine zusätzliche persönliche Beziehung zu Liebenau. Sein Großonkel Helmut Zoppoth hat in den 1930er Jahren die Militärmittelschule absolviert und ist im Zweiten Weltkrieg als Leutnant gefallen. Sein Name steht auf dem Denkmal beim Weg zum Speisesaal.

Zum 55. Maturajubiläum hatte der ehemalige STANDARD-Redakteur Josef Kirchengast seine Kollegen nach Feldbach geladen. Das ist sein Bericht: “Er ist eine Runde, die man schon eingeschworen nennen kann: der Maturajahrgang 1969. Das jüngste Treffen der 69er fand aus Anlass des 55-Jahr-Jubiläums Mitte Juni in der Südoststeiermark statt: 

auf der „Huabn“ von Josef und Helga Kirchengast in Petersdorf, Gemeinde Feldbach. Die Zusammenkunft bot Anlass für ausgiebige Gespräche und kulinarische Genüsse. Auf der „Huabn“ lasen Willibald Feinig und „Joe“ Kirchengast aus ihren literarischen Werken. (Anm.: Beide waren mit einer Lesung Gast des Alumni Clubs.)

Am nächsten Tag wurden die Essig- und Schnapsmanufaktur Gölles, die Fromagerie und die Schokoladenmanufaktur Zotter in Riegersburg sowie die Schinkenwelt Vulcano in Auersbach besucht. Die Performance der Truppe in der „Loambudl“, einer Naturkegelbahn nahe der „Huabn“, war verbesserungsfähig, die Gaudi umso größer. Bis zum nächsten Mal!“ Der 69er Jahrgang war ein ganz besonderer. Nirgends sonst gibt es so viele Literaten wie hier. Da ist zunächst der Gastgeber Josef Kirchengast (im Bild mit Hannes Kandler bei der Lesung). Der Protagonist seines Romans „Essigmutter“ (Weishaupt-Verlag, 2024) verbringt Kindheit und Jugend in einem Internat, hinter dem unschwer Liebenau zu erkennen ist.

Der zweite Autor ist Willibald Feinig, dessen Prosaband „Der Vorübergang“ (Verlag Bibliothek der Provinz, 2021) für Liebenauer besonders spannend ist, enthält er doch die Erzählung „Glöckel“. Diese schildert temporeich und amüsant den ersten Liebenauer Kontroll-besuch von Otto Glöckel, dem Gründer der Bundeserziehungsan-stalten, am 5. März 1920 in Liebenau.

Der Dritte im Bunde ist der vor kurzem leider verstorbene Karlheinz Bartos, alias Heinz H🖤rt. Seine vielfältige Gedichtsammlung „Halbwertzeit“ (Weishaupt-Verlag, 1995) spannt den Bogen formal vom streng klassischen Sonett bis zu freien Rhythmen, thematisch von zutiefst persönlichen bis zu allgemein gültigen Reflexionen.

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